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Hochzeitsreise
in China
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Jener Frank, der auch schon über die Restauration bzw. den Neuaufbau seiner Donghai berichtet hat, beschreibt hier seine Erlebnisse auf der Hochzeitsreise in China. Frank lebt seit einiger Zeit in China und ist dort mit einer Chinesin verheiratet.
Der Bericht zeigt, dass man in China selbst in Begleitung einer Einheimischen (seiner Frau) vor Überraschungen aller Art nicht sicher ist!!
Das hier ist der Versuch, eine etwas ungewöhnliche Reise in China mit einem Motorradgespann anderen begeisterten Motorradfahrern und an China interessierten Leuten näherzubringen.
1. Erste Gedanken
(Was sollen wir tun?)
Geheiratet haben Li Ya und ich (Frank) im Januar 1999. In dieser Zeit waren wir beruflich mit unserer Arbeit für die Dammbaustelle in Xiaolangdi (Provinz Henan, Volksrepublik China) so eingespannt, dass wir leider überhaupt keine Möglichkeit hatten, außer ein paar Familienfeiern etwas zu unternehmen. Wenn man schon mal heiratet, dann sollte doch auch irgendetwas Besonderes in diesem Zusammenhang unternommen werden, oder?
Li Ya und ich waren uns schnell einig, dass wir China erkunden wollten. Ein so großes und interessantes Land, von dem auch Li Ya noch nicht viel gesehen hat, obwohl sie Chinesin ist, von mir als Deutschem ganz zu schweigen. Die üblichen organisierten Flugzeug-Omnibus-Eisenbahn-Rundreisen, die für die Touristen angeboten werden, sind nichts für uns, wir wollen selber entscheiden, wohin wir uns bewegen, was wir sehen und was wir verpassen. Also mit eigenem Fahrzeug, und dafür kam nur die Chang Jiang 750 in Frage, dieses in China nach BMW R 71-Muster gebaute Gespann, mit dem Li Ya und ich in den vergangenen zwei Jahren schon so viele Touren rund um die Baustelle unternommen hatten!
Über die Route gab es auch keine langen Diskussionen: Es sollte erst nach Cheng Du gehen, denn da wohnt eine Freundin, die wir gerne besuchen wollten, und in dieser Gegend gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten, eine interessante Landschaft, und natürlich die Stadt selber, eine 4,5-Millionen-Metropole. Danach sollte es nach Chong Qing, der berühmten "Bergstadt" und Wirtschaftssonderzone gehen. Von da aus wollten wir per Schiff den Yangze-Fluss herunterfahren. Dabei wollten wir die 3 Schluchten durchfahren, bevor diese einmaligen Naturschönheiten aufgrund des dort im Bau befindlichen Staudammprojektes im Wasser versinken. Der Zeitrahmen war auch klar: Ein Monat im Sommer 1999, mehr ließ meine Arbeit einfach nicht zu. Das war die grobe Idee.
2. Die Vorbereitungen
(Was muss mit?)
Im Februar 1999 fing Li Ya schon an, Informationen zu sammeln, Leute nach Tips und Tricks zu fragen, unsere Freundin auf unsere Ankunft vorzubereiten (die hat sich extra noch kurz vor unserem Eintreffen eine neue Waschmaschine gekauft!). Es ist gut, Stadtpläne und wichtige Telefonnummern und Ansprechpartner im voraus zu haben. Einige Hotels haben wir auch vorab gebucht, aber später haben wir auch oft einfach vor Ort nach einer Unterkunft gefragt.
Zur Orientierung haben wir einen Strassenatlas mit der größten Auflösung, die zu kriegen war, genommen: Masstab etwa 1:750 000! Natürlich ist alles in Chinesisch, also haben wir per Hand die wichtigsten Namen in Pinyin-Umschrift dahintergeschrieben. Die betreffenden Seiten haben wir kopiert, zusammengeklebt und an die Wand geklebt. Als wir die vorgesehene Strecke markiert hatten, bekamen wir den ersten Schreck: Die erste Etappe bis Cheng Du etwa 1500 km? Das waren doch bloss 3 Seiten in unserem Atlas! So weit wie von Köln nach, ja, wohin denn? Mit der Entfernung landet man ja schon ganz tief in Spanien! Ich muss sagen, mir war schon etwas mulmig zu mute.
Weiterhin hat Li Ya eine Tabelle mit allen größeren Städten auf der Strecke und mit den jeweiligen Entfernungen vorbereitet. Zur Sicherheit haben wir auch einen Zugfahrplan genommen und untersucht, wo die Strasse mit der Eisenbahn parallel läuft. Da haben wir dann die Zugnummern und die durchschnittliche Zugfahrzeit für unsere entsprechenden Streckenabschnitte herausgeschrieben, damit Li Ya im Notfall, falls sie krank wird oder das Sitzfleisch wund wird, mal eine Zeit lang per Bahn weiterfahren kann, man kann ja nie wissen...
Dann haben wir eine chinesische Kreditkarte beantragt, um die Menge an Bargeld zu begrenzen. In China ist die größte Banknote 100 Renminbi, etwa 20 DM. Um eine 4-wöchige Reise zu finanzieren, braucht es also eine große Tüte Geld!
Parallel dazu fing ich an, das Motorrad vorzubereiten. An der Technik sollte eigentlich nicht so viel zu machen sein: Neue Radlager, neue Speichen für das Hinterrad, Bremsen nachstellen, Ventilspiel einstellen, Lichtmaschine ausblasen, neuen Unterbrecher einbauen und einstellen, neue Zündkabel, Vergaser saubermachen, neue Bowdenzuege schmieren und einbauen, alle Öle wechseln, Federung und Kardangelenk abschmieren, neuen Scheinwerfer (H4 von Hella) einbauen, neuen Hinterreifen aufziehen, zusätzliches Schloss kaufen, Seitenwagensitz neu polstern, Spritzdecke imprägnieren, Seitenwagenscheibe anbauen, also alles zeitraubende Kleinigkeiten, die eigentlich unter "Routine-Pflege-Arbeiten" fallen.
Aber dann kam ein Eigentor: Weil das Gespann schon 14.000 km im harten Einsatz gelaufen war, wollte ich noch schnell noch nach den Ventilen sehen. Ruck-zuck die Zylinder abgezogen, alles in bester Ordnung. Aber weil schon mal alles offen war, wollte ich auch noch schnell von Hand die Ventile einschleifen, hatte aber gerade keine Zeit und gab das zu einem Mechaniker. Und was macht der Kerl? Er fräst die Sitze, die ja direkt im seitengesteuerten Zylinder eingearbeitet sind, mit einer Maschine, stellt das Gerät falsch ein, geht viel zu tief, und versaut damit die Zylinder!
Tja, fluchen hilft auch nicht mehr, also mit der Mikrometer-Messuhr in den Teileladen, mehrere Dutzend Zylinder vermessen und das beste Paar gekauft zusammen mit neuen Ventilen, Kolben (natürlich auch handvermessen) und Ringen. Dann in der Nacht mit dem Luftschleifer die Kanäle geglättet, die Gußungenauigkeiten beseitigt und selber die neuen Ventile eingeschliffen. Bei der Probefahrt raucht das Ding aber sehr verdächtig, und nach 100 vorsichtig (erst mal solo) gefahrenen Kilometern kann ich schon einen halben Liter Öl nachschütten? Auch wenn sich neue Ringe erst noch einlaufen sollen, stimmt doch da was nicht, oder? So kann man eine Hochzeitsreise nicht beginnen!
Also wieder Zylinder runter, und dann, im Gegenlicht, konnte ich es sehen: Lunker im Guss! Kleine matte Stellen in der Laufbahn, an denen Material ausbrach. Schlechter Guß, Ausschußware, und ich habe es vorher nicht gesehen! Also das selbe Spiel von vorne, neue Zylinder kaufen, schleifen, fräsen, feilen, einbauen, und dann war auch schon keine Zeit mehr, um den Motor vernünftig einzufahren, es sollte losgehen!
Vollbepackt in die Berge mit neuem Motor, ob das wohl gut geht?
Zu dem Packen der Koffer und Taschen mit der Kleidung für alle Fälle, Esswaren, Bordapotheke, Werkzeug und Ersatzteilen für alle denkbaren Pannen usw. sage ich an dieser Stelle lieber nichts, nur soviel: Das Gespann wog abfahrtbereit mit allem Gepäck, aber ohne Fahrer und Beifahrer, echte 520 kg!
3. Abfahrt
(Etappenweise, man soll ja nichts überstürzen!)
Also, lange Rede, kurzer Sinn: Ab Montag, dem 20.9.1999, bekam ich endlich Urlaub, und dann ging es los! Ja, aber eigentlich doch noch nicht so richtig, denn wir wollten mit einem Trick Zeit und Streß sparen: Die ersten 425 km von Xiaolangdi, wo wir wohnten, westwärts nach Xi´an, wo Li Ya´s Elternhaus ist, sind wir früher schon einmal gefahren. Das ist eine stark befahrene hügelige Hauptstraße, teilweise gut geteert, aber auch mit unbefestigten Abschnitten. Fahrzeit nicht unter 9 Stunden, bei vorsichtiger Fahrweise eher mehr. Ich bin also alleine am vorherigen Sonntag (12.9.1999) mit dem Gespann und dem ganzen Gepäck (und einem Ofen im Beiwagen, der für die Mutter in Xi´an bestimmt war) nach Xi´an gefahren, habe nochmal alles am Gespann kontrolliert, dann
geparkt, und bin mit dem Nachtzug wieder zurück nach Xiaolangdi gefahren. Samstag Nacht (19.9.1999) ging für Li Ya und mich dann die eigentliche Urlaubsfahrt los, gemütlich und
ohne nennenswertes Gepäck, mit der Bahn nach Xi´an. Ankunft Sonntag Morgen, und nach
einem schönen Frühstück das Motorrad gestartet und ab ging die Post Richtung Süden in schönstem Sonnenschein mit Tempo 75 auf gut ausgebauten Hauptstraßen, glücklich und zufrieden!
Nach wenigen Stunden waren wir schon in den Bergen, immer noch bei strahlendem Sonnenschein, aber dass sich die Hauptstraße, auf der sich der gesamte Fernverkehr zwischen Xi´an und Cheng Du bewegt, so entwickelt, hatten wir nicht erwartet: So schmal, dass die LKW manchmal in den Graben fahren müssen, um aneinander vorbeizukommen, und Haarnadelkurven so eng, dass Busse zurücksetzen müssen, und steil!
Für die nächste Reise kaufe ich mir einen Höhenmesser, das steht fest. Hier konnte ich nur schätzen, da weder Karte noch Strassenschilder Aufschluss gaben: Steigung anfangs etwa 5-8% im Durchschnitt, später bestimmt über 15%, mehrere Passhöhen müssen etwa 1.800 bis 1.900 m über Seeniveau gelegen haben. Etwa ab der Hälfte war die arme Chang Jiang schon so heiss, dass nach kurzen Foto-Pausen Aussetzer auftraten. Ganz klar überhitzte Vergaser! Also immer mal wieder rechts ran, und mit einem Wasserschlauch die Vergaser abgekühlt. Solche Wasserfüllstationen gibt es an den Bergstrassen überall, denn die LKW kühlen alle ihre Bremsen mit Wasser aus Tanks, die die Fahrer provisorisch auf dem Fahrerhaus befestigen, mit Wasser füllen, und dieses dann über ein Ventilsystem und lange Gummischläuche ins Innere der Trommelbremsen leiten. Ganz einfach und wirkungsvoll!
Auf diesen schmalen Straßen tummeln sich alle möglichen und unmöglichen Fahrzeuge, aber auch Tiere und Fussgänger. Pferdefuhrwerke sind auch nichts besonderes. Die Krönung war aber dies: Es war gerade Erntezeit, und wo trocknen die schlauen Bauern ihren Reis und ihr Getreide? Ist doch klar, auf der Fahrbahn, denn die ist schön glatt und sauber. Volksrepublik, die Strasse ist für jeden da! Und damit keiner über die Esswaren fährt, legen sie als Begrenzung Steine, Äste oder auch leere Bierflaschen daneben. Damit wird die schmale Strasse noch schmaler. Und nicht nur auf einer Seite, nein, auf beiden Seiten und immer abwechselnd, damit man auch schön Slalom fahren muss. Mit dem Gespann macht das ja eigentlich Spass, aber nicht, wenn man zwischen LKWs eingekeilt ist und der Gegenverkehr auch nur aus Bussen und Traktoren mit Anhängern besteht! Wenn mal zufällig keiner im Weg steht oder vor uns herfährt, dann ist die Straßenoberfläche so wellig und voller Löcher, dass 60 km/h das höchste der Gefühle sind. Pro Stunde schaffen wir dadurch noch keine 40 km, aber das ist egal, wir haben ja Urlaub und viel Zeit! Und so zuckeln wir über Land, wie Aussenstehende es beschreiben würden, oder besser: So hasten wir von einem Plattfuss zum nächsten, immer an den neuen Motor denkend, ein Ohr am Auspuff, das andere bei der Frau, die im Seitenwagen sitzt und die Karte liest.
Auf diese Art und Weise sind wir in 2 Tagen 415 km gefahren. Dann kam ein Tag Pause bei Verwandten, die nicht weit von unserer Route wohnen. Li Ya´s Onkel arbeitet in einer Fabrik, die Transporter, Kleinbusse und Armee-Flugzeuge (!) herstellt. Unsere durch Neugierde und technisches Interesse getriebene Werksbesichtigung endete mit einer Festnahme durch die Werkspolizei, und nur durch die guten Beziehungen unseres Onkels zu der örtlichen Bezirkspolizei wurden wir wieder auf freien Fuss gesetzt.
4. ChengDu, die Hauptstadt von Szetschuan
(Erst Mal Luftholen!)
Am Donnerstag, 23.9.99, sind wir gegen 22:00 Uhr in Cheng Du angekommen. Die Stadt ist wirklich riesig, mit autobahnähnlichen Ringstrassen und "Flyovers", den Überführungen an den Hauptkreuzungen. Der Verkehr ist recht ruhig und zivilisiert, wesentlich organisierter als in den bisher durchfahrenen Städten. Wir haben das erstbeste größere Hotel gewählt, das an der Hauptstrasse lag, und haben erstmal gegessen, geduscht und lange geschlafen. Am nächsten Morgen ging es dann weiter zu unserer Bekannten, die schon die wichtigsten Aktivitäten für die nächsten Tage vorbereitet hatte. Erstmal zogen wir um in ein anderes Hotel, das auch offiziell eine
Genehmigung hatte, Ausländer zu beherbergen, haben das Motorrad an einem sicheren Platz
geparkt, und danach haben wir in einem Reisebüro die Möglichkeiten für organisierte
Touren erfragt. Bei den anschließenden Taxifahrten und einem Einkaufsbummel stellten wir fest, dass Cheng Du wirklich schön ist und die Geschäfte ein wesentlich breiteres Angebot bieten als z. B. in Loyang. Um die Sehenswürdigkeiten oder die traditionellen Teehäuser zu besuchen hatten wir aber noch keine Zeit, denn schon am nächsten Tag sollte es auf eine 4-Tages-Tour in die Berge gehen!
5. Jiuzhaigou und HuangLong
(Der Himmel auf Erden, und das ohne Motorrad?)
Am 25.9.99 wurden wir von einem Omnibus am Hotel abgeholt. Das war auf einmal ein ganz
sonderbares Gefühl, gefahren zu werden, nicht mehr selber dem Verkehrsgeschehen zu folgen
und den richtigen Weg zu suchen. Jetzt konnten wir uns ausnahmsweise mal auf die
Landschaft und das Treiben abseits der Straße konzentrieren. Es ging nach Norden, soviel
war klar, aber wie sich die Umgebung auf den etwa 450 km veränderte, hatten wir nicht
erwartet: Erst Großstadt, dann ländliches Flachland, bald hügelige Wälder, zum Schluss
fuhren wir auf engen, steilen Serpentinen durch ein richtiges Hochgebirge auf über 3.000 m
Höhe. Lange Zeit folgte die Straße einem reissenden Gebirgsfluss. Selbst hier gab es ein
starkes Verkehrsaufkommen, und oft musste der Bus in den Strassengraben ausweichen und
warten. Irgendwann hielt unser Bus auf einem großen Platz an, und es wurde uns erklärt,
dass wir nun alle in "grüne Busse" umzusteigen hätten. Der Grund wurde bald klar: Wir fuhren in ein Naturschutzgebiet, das für den Individualverkehr gesperrt ist. Ausschließlich Busse mit Gasantrieb fahren hier!
Nach weiteren 50 km kamen wir zu unserem "Hotel", einem mit Kohle beheizten Holzhaus. Von über 14 Stunden Busfahrt waren wir so müde, dass wir sofort eingeschlafen sind! Am nächsten Morgen sahen wir, warum Jiuzhaigou auch "der Himmel auf Erden" genannt wird:
Traumhaft schöne Berge umgeben ein Tal, in dem überall zwischen Bäumen und Büschen Bäche fließen. Es ist ganz still, man hört nur das Rauschen und Sprudeln des Wassers und ab und zu ein paar Vögel. Etwas weiter bergauf finden wir Wasserfälle, an anderer Stelle besteht die Möglichkeit, auf Langhornrindern (Yaks) zu reiten. Diese Landschaft ist zu schön, um sie mit wenigen Worten zu
beschreiben, dass muss man mit eigenen Augen sehen!
Wir sind den ganzen Tag hier umhergelaufen, haben viele Fotos gemacht und die ganze Zeit gestaunt, dass es so einen wundervollen Fleck, so unberührt und natürlich, hier in China zu besuchen gibt.
Am nächten Tag sind wir mit dem Bus nach Huang Long gefahren. Eigentlich eine Sache von 2 Stunden, aber da die Straße eigentlich nur ein Feldweg war und es in der Nacht geregnet hatte, dauerte es den halben Tag und es brauchte die Hilfe eines Radladers, bis wir endlich ankamen.
Die Strasse endete hier auf etwa 3.000 m Höhe über Meeresniveau. Uns beeindruckten besonders die Wasserterrassen, die im Sonnenlicht wunderbar funkeln, die absolute Ruhe aufgrund des fehlenden Autoverkehrs und die frische Luft mit dem Geruch des Waldes. Die natürliche Schönheit dieser Gegend ist einfach überwältigend, man sieht es vielleicht an den Fotos.
6. Der Berg Emei
(Von wilden Affen und dem Sonnenaufgang über den Wolken)
Die nächste Tour ging in den Süden. Etwa 120 km von Cheng Du entfernt gibt es mehrere sehenswerte Plätze. Zum einen findet man in Leshan die größte Buddah-Statue der Welt, welche vor etwa 1.200 Jahren direkt an Ort und Stelle in den Berg geschlagen wurde. Sie ist 71 m hoch, und viele kleine Treppen winden sich am Berghang neben der Statue, so dass man den Buddah aus allen Perspektiven gut betrachten kann. Nur eine Aufnahme von vorne ist schwierig, denn da fliesst ein Fluss. Hier trafen wir auch auf recht viele europäische Touristen.
Danach fuhren wir weiter zum Berg Emei, der etwa 40 km entfernt ist. Es ist nicht nur der Berg, sondern die ganze Region um den Berg herum, die sehr viele Überraschungen bereithält. Es gibt unzählige Klöster, Tempel, Parkanlagen, die meist tief im Wald versteckt sind. Auch der Wald ist etwas besonderes: Es ist ein Regenwald mit vielen verschiedenen Farnen, sehr natürlich und auch heute noch in grossen Teilen unzugänglich.
Der Berg Emei ist die einzige Erhebung in einer recht flachen Landschaft, die Spitze ist meist von den tiefhaengenden Wolken verdeckt.
Wir sind schon um 3 Uhr am Morgen aufgestanden, um rechtzeitig auf den Gipfel des Berges zu kommen. Unser Ziel war es, dort den Sonnenaufgang zu erleben. Mit dem Motorrad sind wir zuerst bis auf 2.400 m Höhe gefahren, von dort ging es mit einer Seilbahn weiter, dann zu Fuss. Zwar erreichten wir auch rechtzeitig den Gipfel, aber leider waren die Wolken schneller und verdeckten die Sonne! Dennoch hatten wir einen sagenhaften Ausblick und ließen uns auch sehr viel Zeit beim Abstieg. Parallel zur Seilbahn verläuft ein schmaler Weg, auf dem man sehr viele interessante Dinge findet. Einheimische verkaufen Heilkraeuter und Pilze, seltene Schmetterlinge, kleine
dressierte Affen, und einen jungen Braunbaeren konnte man auch streicheln.
Danach ging es mit dem Motorrad zu einem anderen Teil des Berges. Man sagte uns, dass es hier im
Urwald wildlebende Affen gibt. Den Urwald, in dem es sehr viele Farne gibt, fanden wir bald, aber die Affen suchten wir ebenso vergeblich wie viele Chinesen, die uns entgegenkamen.
Bald fingen einige dieser Chinesen an, mich zu fotografieren, wohl nach
dem Motto: Wenn schon keinen Affen, dann doch wenigstens einen Ausländer fotografieren! Wir haben die Flucht nach oben ergriffen, und wurden mit Erfolg belohnt: Wir sahen doch noch einige dieser wilden Affen, wir kamen sogar sehr dicht an sie heran!
7. Unterwegs nach Osten, Richtung Himalaya
(Pandas im Freien und
Jungfrauen im Schnee!)
Nachdem wir uns in Cheng Du etwas erholt hatten und auch das Motorrad einen Ölwechsel und eine Schnellwäsche bekommen hatte, fuhren wir schon bald wieder aus der Stadt heraus. Diesmal ging es nach Osten, in die ersten Ausläufer des Himalaya-Gebirges in Richtung Tibet. Es ist schon eine besondere Erfahrung, den ganzen Tag nur bergauf zu fahren. Man verliert bald das Gefühl für Steigungen und Gefälle, und mehrere Male hielten wir an, weil wir dachten, dass unser Motorrad nicht mehr richtig zieht. Tatsächlich war die Straße aber so steil, dass die Bremsen schon Mühe hatten, das Gespann am Zurückrollen zu hindern!
Am Nachmittag kamen wir in der kleinen Ortschaft Wolong an, in der wir Panda-Bären finden sollten. Etwa 2.500 m hoch, in einem Tal voller Nebel, gab es tatsächlich eine Art Zoo, wo 30 Pandas lebten. Einige Dutzend Leute pflegen die Tiere, füttern und betreuen sie und ziehen sogar einige Jungtiere auf. Ein Panda-Baby wiegt nur 200 Gramm! Weitere 100 oder 150 Tiere leben in der näheren Umgebung im Freien. Ist man westliche Zoos und entsprechende Tierpflege gewohnt, wird man wohl enttäuscht sein von der Situation in China. Hier waren die Leute aber schon sehr stolz darauf, immerhin diese kleine Anlage zu betreiben!
Am nächsten Tag ging es weiter nach oben. Bald kamen wir in die Wolken, und gegen Mittag erreichten wir den Bergkamm, der auf 4.860 m Höhe lag. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, dabei ein kalter Wind, Schneereste am Strassenrand, und natürlich die sehr dünne Luft waren beeindruckend. Als ich einen kleinen Hang hinaufklettern wollte, merkte ich sehr schnell, dass ich gar keine Kraft mehr hatte! Erstaunlicherweise lief das Motorrad aber einwandfrei, obwohl doch Sauerstoffmangel eigentlich die gesamte Vergaserabstimmung durcheinanderbringen sollte. Lediglich das Auspuffgeräusch wurde etwas dumpfer und leiser, und die Kraft aus niedrigen Drehzahlen schien etwas zu fehlen. Ich passte unseren Fahrstil entsprechend an, was heißt, dass wir in den steilen Serpentinenkurven einfach kein Gas mehr wegnahmen. In den Rechtskurven ging
das auch ohne Probleme, das Motorrad lief schön um den schwer bepackten Beiwagen herum, aber in den Linkskurven musste ich schon sehr stark am Lenker ziehen. Und wenn dann noch etwas Wasser über die Fahrbahn lief, rutschte das Vorderrad manchmal zum Kurvenrand, und ich musste doch etwas Gas zurücknehmen. Überwiegend fuhren wir hier im zweiten Gang mit etwa 25-40 km/h.
Kurze Zeit später kamen wir in ein sehr schönes kleines Bergdorf, in dem wir eine Mittagspause einlegten. Auch eine Tankstelle gab es hier. In einem Restaurant gab es frisches Fleisch vom Grill. Wie sich herausstellte, stammte das von einem dieser Langhaarrinder, welches vor kurzem am Ortseingang geschlachtet worden war. Wir sahen hier außer einigen Dreirädern und Jeeps recht wenige Motorfahrzeuge, sondern viele Pferde, mit denen sich die Bewohner in den steilen Berghängen fortbewegten.
Kurze Zeit später machten wir einen Abstecher in eine Seitenstraße. Eine unbefestigte Schotterstraße führte uns zu dem Fuss der "4-Jungfrauen"-Berge, über 6.000 m hoch und mit ewigem Eis auf der Spitze. Es war zu schade, dass es schon so spät war und in dieser Gegend keine Übernachtungsmöglichkeit zu finden war. Daher fuhren wir wieder zurück nach Wolong (dem Ort mit den Pandabären), und am nächsten Tag weiter zurück nach Cheng Du.
8. ChongQing
(Von Schlaglöchern, der Bergstadt, und einer gefechtsmäßigen Verladeaktion)
Bald war es an der Zeit, von unseren Freunden in Cheng Du Abschied zu nehmen
und weiter nach Chong Qing zu fahren. Da die Entfernung anhand der Karte nur etwa 500 km
beträgt, hatten wir dafür zwei Tage veranschlagt. Nur mit einem hatten wir nicht
gerechnet: Die Straße ist eine staatlich kontrollierte Schnellstraße, bewacht von der
Polizei mit Schlagbäumen und Zahlstellen, und nicht für Geld und gute Worte lassen diese
Herren ein Motorrad auf die Bahn. Keine Chance, was auch immer für Ausreden wir benutzten. Naja, es führt ja auch eine normale Straße parallel zur Schnellstraße nach Chong Qing. Also nicht lange ärgern und auf die Landstraße, da gibt es ja auch mehr zu sehen. Die böse Überaschung kam aber schon hinter der nächsten Kurve: Spurrillen, Matsch und Schlamm, dicke Steine überall, Schrittempo ist schon zu schnell für diesen Weg. Die Straßenbreite variiert von etwa 3 m bis zu 30 m, da jeder Verkehrsteilnehmer meint, irgendwo am Rand noch einen halbwegs ebenen Pfad zu finden. Oft setzten die Auspufftöpfe auf, manchmal schlug die Federung durch, und natürlich gab es auch wieder den einen oder anderen Plattfuss, bei dessen Reparatur selbstverständlich auch sofort die gebrochenen Speichen ersetzt wurden. Irgendwie wurde alles Routine. Auf diese Art und
Weise kamen wir natürlich nur sehr langsam voran. Es wurde schon bald dunkel, und unser
Tagesziel, eine kleine Stadt etwa auf halber Strecke zwischen Cheng Du und Chong Qing, war
noch weit weg.
In dieser Gegend gibt es auch ein Museum, in dem gut erhaltene Dinosaurier-Fossilien ausgestellt werden. In Anbetracht der Strassensituation fiel der Besuch dieses Museums natürlich aus.
Oft wunderten wir uns auch, warum so ein beißender, verwesender Gestank in der Luft lag, bis wir dann zufällig mal sahen, was sich hinter den Bäumen und Büschen des Wegesrandes befand: Müll, so weit man schauen kann! In dieser Gegend wird wohl der Abfall von ganz China (oder zumindest dieser Provinz) gesammelt, so eine Art "Grüne Tonne"-System, aber alles per Hand sortiert, und auf Handkarren, Dreirädern oder Traktoren mit Anhänger transportiert.
Irgendwann in der Nacht erreichten wir unser Tagesziel, fanden auch ein Hotel mit einer schönen
warmen Dusche, dachten uns: "Schlimmer als heute kann es nicht mehr kommen!" und schliefen ein. Als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster sahen, wussten wir, dass wir uns getäuscht hatten: Es regnete! Jetzt waren die ganzen Schlaglöcher noch voller Wasser oder besser einer stinkigen Brühe, und man weiß gar nicht mehr, wohin man fahren soll. Da kam ein kleines Gebirge gerade recht, denn in Steigungen läuft das Wasser leichter ab! Zum Mittagessen hielten wir schon gar nicht mehr an, denn wo hätten wir hingehen sollen? Ein paar Schokoriegel mussten ausreichen. Tankstops wurden auch interessant: Wie soll man denn an die Geldbörse kommen, ohne dass die Matschbrühe in die Tasche läuft? Meine Frau Li Ya hat mich dann erstmal mit einem Wasserschlauch abgespritzt, um den gröbsten Dreck loszuwerden.
Gegen 17:00 kamen wir endlich in Chong Qing am Hotel an. Li Ya war noch einigermassen sauber und hat sofort die Formalitäten erledigt, und ich habe auf dem Hotelparkplatz erst mich und dann das Motorrad mit Wasser und Bürste bearbeitet. Dabei standen wieder mal einige Dutzend Chinesen um mich herum und gaben ihre Kommentare ab, ohne aber auch nur irgendwie zu helfen. "Verrückter Ausländer", und Recht hatten sie!
Den Abend verbrachten wir mit traditionellem "Hot-Pot-Essen". Am nächsten Tag nahmen wir an einer Stadtbesichtigung teil, aber leider führte die uns nur zu etlichen historischen Gefängnissen, nicht aber zum Stadtkern, den Thermalquellen oder zu den berühmten Steinskulpturen.
Der Reiseführer, der uns bei der Buchung der Schiffspassage behilflich war, kam am späten Nachmittag, und gemeinsam fuhren wir mit dem Gespann zum Hafen. Das Schiff sollte um 19:00 ablegen, und wir hatten noch 45 Minuten Zeit. Mehr als genug, beruhigte uns der Reiseführer. Als wir den sogenannten Hafen erreichten, waren wir aber erstmal sprachlos, und danach kurz davor, diesen Reiseführer kopfüber in den Yangtze zu werfen: Obwohl wir ihm am Telefon alles genau erklaert hatten und ihm sogar Masse und Gewicht des Gespannes mitgeteilt hatten, hatte der Kerl überhaupt nichts vorbereitet. Der wusste noch nicht mal, dass es gar keine Zufahrt zu dem Schiff gab! Man muss sich das so vorstellen: Die Schiffe sind ganz normale Personenschiffe, etwa 50-60 m lang, die an Landungspontons etwa 30-50 m vom Ufer entfernt mit Seilen befestigt werden. Von einer schmalen Straße parallel zum Fluss führt eine steile Treppe bis ins Wasser herunter,
etwas oberhalb des Wasserspiegels ist ein etwa 80 cm breiter Bretterlaufsteg über kleine
schwimmende Flösse bis zum etwas größeren Ponton gelegt, an dem das Schiff befestigt
ist. Auf dem eigentlichen Schiff ist in der Mitte ein Bereich von etwa 5 mal 5 Meter frei,
wo alle Mitreisenden ihr Hab und Gut lagern können. Einen anderen Platz, wo vielleicht ein Motorrad hingepaßt hätte, gab es nicht!
So, da standen wir nun, nur noch eine knappe halbe Stunde bis zum Ablegen dieses Schiffchens, und absolut keine Chance, das Gespann zu verladen. Um uns herum gruppierten sich unzählige Hafenarbeiter, alle mit Stricken und Bambusrohren bewaffnet, und die nur darauf warteten, dem Ausländer beim Verladen zu helfen und damit das dicke Geld zu verdienen. Aber die ganze Meute hatte keine Ahnung, wie schwer so eine vollbeladene Chang Jiang ist! Selbst wenn die mir geholfen hätten, das Gespann die Treppe herunter bis ans Wasser zu tragen, hätte es nichts gebracht, weil der Laufsteg zu schmal war. Und selbst wenn der Laufsteg breiter gewesen wäre, hätte ich niemals auf das Schiff fahren können, weil da eine hohe Reling angeschweisst war.
Um es kurz zu machen: Ich habe mit lautem Brüllen die Meute auf Distanz gebracht, Li Ya hat zusammen mit dem Reiseführer-Versager alle Koffer und Taschen an Deck gebracht, und ich habe dann im Rekordtempo den Seitenwagen abgebaut, während Li Ya gleichzeitig das Werkzeug bewacht hat. Den Kugelverbindungen sei Dank! Nach wenigen Minuten war das Gespann geteilt, aber sofort fingen wieder die Hafenarbeiter vollkommen unkontrolliert an, ihre Stricke zu befestigen und in alle Richtungen gleichzeitig zu heben. Während ich versuchte, Beschädigungen am Beiwagen zu vermeiden, schrie Li Ya um Hilfe, weil das Motorrad in Richtung Wasser kippte, gleichzeitig ertönte das Horn des Schiffes, um das baldige Ablegen zu signalisieren!
Jetzt half auch Brüllen und Fluchen nicht, ich musste High-Tech-Hilfsmittel einsetzen: Die Fotokamera! Erst als ich die Kamera dicht vor das Gesicht einiger Arbeiter hielt, ließen sie ihre Stricke los und entfernten sich. Das gab soviel Platz, dass ich selbst am Rahmen des Beiwagens anfassen und dann schnell in Richtung Laufsteg schieben konnte, damit der Rest der Meute keinen Platz zum Stehen mehr bekam. Jetzt endlich ging es zügig voran: Erst den Beiwagen auf Deck abgesetzt, Li Ya blieb dabei zur Bewachung, dann schnell zurück an Land, das Motorrad gepackt und auf den Laufsteg gehoben, dabei habe ich vorne am Lenker gezogen, um zu verhindern, dass die Chang Jiang in den Yangtze fällt, und die anderen Männer haben geschoben. Während wir dann
das Motorrad mit dem Beiwagen zusammen an einer Reling verzurrten, legte das Schiff auch
schon ab.
9. Die drei Schluchten des Yangtze
(Bootsfahrt mit
Stangenhilfsantrieb!)
Der interessanteste Teil der Schiffspassage war ein Abstecher in einen Nebenfluss des Yangtze. Dafür mussten wir umsteigen in kleine Boote mit wenig Tiefgang, die aber zwei starke LKW-Dieselmotoren besaßen. Damit war es möglich, degen die starke Strömung flußaufwärts zu fahren. Manchmal mussten zwei Männer mit langen Bambusstangen mithelfen, um an dicken Steinen vorbeizukommen oder um das Manövrieren zu ermöglichen. Nach etwa einer Stunde erreichten wir mehrere sehr schöne, tiefe Schluchten, die kleinen drei Schluchten des Yangtze. Am nächsten Tag durchfuhr unser Schiff die großen drei Schluchten des Yangtze, und kurz darauf passierten wir auch das gigantische Drei-Schluchten-Staudamm-Projekt.
10. Yichang und der grosse Staudamm am Yangtze
(Von 5-stufigen Schiffsschleusen und Elektroseilbaggern)
Gegen Mitternacht legte unser Schiff in Yichang am Laufsteg an, und das Ablademanöver konnte beginnen. Diesmal klappte alles reibungslos, denn wir bekamen tatkräftige Unterstützung von einem Ehepaar aus Australien. Obwohl das Schiff nur mit dem Bug anlegte und wir somit das Gespann über die Reling des Vordecks balancieren mussten, um den Laufsteg zu erreichen, konnten wir schon nach wenigen Minuten mit dem Anbau des Seitenwagens beginnen. Li Ya leuchtete mit der Taschenlampe, und sehr bald stand das Gespann wieder auf drei Rädern. Jetzt trennten uns nur noch eine holzbeplankte Rampe, eine kleine Treppe und anschließend einige Meter Matschweg von der Hauptstrasse! Wir waren schon in Übung, etwas Schwung, ein Schlenker, ein bißchen Anlauf, kurz noch Schieben und es war geschafft!
Die Fahrt zum Hotel war für uns so etwas wie ein Triumphzug, nur sah uns keiner, weil es schon nach Mitternacht war. Wie durch ein Wunder ist nichts kaputtgegangen, und es ist auch nichts von unserer ganzen Ausrüstung verlorengegangen.
Tags darauf sind wir mit dem Bus zum 3-Schluchten-Staudammprojekt gefahren und haben einige Bekannte besucht. Vom Damm selber ist noch nicht viel zu sehen, aber die spätere Flußumgehung für die Schiffe, ein Schiffshebewerk und eine doppelte fünfstufige Schiffsschleuse sind schon fast fertig. Eine sehr beeindruckende Baustelle. Es ist kaum vorstellbar, dass sich da, wo jetzt die
Schiffsschleuse befindet, vorher ein Berg war!
Die Neugierde trieb mich am Abend noch etwas näher zu den dort eingesetzten Erdbewegungsgeräten. Neben nagelneuen großen Caterpillar-Muldenkippern werden dort sogar noch altertümliche Seilbagger mit Elektro-Antrieb eingesetzt, die fast geräuschlos riesige Mengen von gesprengtem Fels verladen.
Nach einem weiteren Tag in Yichang, den wir mit Einkaufen und Motorradpflege verbrachten, ging es dann auf die Heimreise. Wir waren von den vielen Reiseeindrücken insgesamt recht müde, die Landschaft wurde trostlos und das Wetter wurde kühler, machmal regnete es auch. Deshalb hielten wir nicht mehr so oft an, sondern fuhren zügig durch. Für die rund 700 km von Yichang nach Xiaolangdi brauchten wir nur noch knapp 2 Tage.
11. Zusammenfassung
(Durchschnitte, Verbräuche und Pannen)
Gesamtstrecke: etwa 4000 km
Zeitdauer: 4 Wochen
Durchschnittsgeschwindigkeiten: zwischen 30 und 45 km/h
Benzinverbrauch: 7 l/100 km
Ölverbrauch: 0.5 l/1000 km und 3 mal 2 l gewechselt
Reifenverbrauch: insgesamt etwa 2 1/2 Reifen
10 mal Reifen plattgefahren, davon 3 mal Nagel oder Schraube, 6 mal am Felgenband durchgescheuerter Schlauch, 1 mal undicht am Ventil
23 gebrochene Speichen (immer die kurzen Speichen im Hinterrad direkt in der Kröpfung
1 Schraube vom Auspuff verloren (und wiedergefunden!)
Ventile einmal kontrolliert
Zylinderkopf einmal nachgezogen
Unterbrecher einmal kontrolliert
Bremsen bei fast jedem Radwechsel ausgeblasen, 2 mal nachgestellt
Radlager nach der Tour gewechselt
Vergaser 2 mal gereinigt
Gaszüge einmal geschmiert und nachjustiert
einmal Zündschloss geschmiert, einmal Hupe zerlegt und gereinigt